Die Slums

Dieser Ort ist geprägt von Einsamkeit, kaputte Fenster und verlassene Straßen zeichnen ihn. Die Gebäude sind verrottet, einige von ihnen so morsch das sie drohen zusammenzustürzen. Müll liegt auf den Straßen, die Armut regiert hier. Wer an diesem Ort überleben will braucht Kämpferwillen und eine eigene Bande. Denn hier gilt das Gesetz des Stärkeren. Fressen oder gefressen werden -man nimmt, was man bekommt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Wer auf der Strecke bleibt hat schon verloren.

Nicht viele schaffen es sich hier eine 'Existenz' aufzubauen und die, die es schaffen sind meist Diebe und Plünderer, die sich ihr Leben ergaunern. Viele Gruppen von Verstoßenen leben hier, Nekos genannt, gejagt, getötet, beinahe ausgerottet. Sie sträunern, gaunern, plündern. Leben in verlassenen Gebäuden. Anders als bei den Menschen zählt hier noch Zusammenhalt, wer als Neko alleine auf sich gestellt ist ist dem Untergang geweiht.

~Jill wachte auf.
Müde streckte sie sich. Der Untergrund war der harte Holzboden und ihr Kopfkissen war der Körper des Polarwolfes, der noch friedlich schlief. Jill fühlte, wie er sich langsam auf und ab bewegte, leise atmete. Sie stand auf und sah sich in dem alten Gebäude um, das sie vor zwei Jahren in Beschlag genommen hatte. Eine alte Weinstube. Die ehemaligen Besitzer waren wohl ausgewandert, hatten den guten Wein hier gelassen. Das bedeutete einige Vorteile für das Neko-Mädchen. Sie konnte mit den anderen Nekos in der Gegend gut handeln. Die anderen hatten manchmal ziemlich teure Essenswaren, aber nichts war so kostbar wie der Wein, der sich in dem Weinkeller in Massen befand. Das war nicht das erste Mal in dem Leben der Weißhaarigen, dass sie soviel Glück gehabt hatte. Sie ging zu der Theke, in der sie ihre Klamotten verstaut hatte und nahm sich ein ein braunes Kleid heraus. Cezary war in der Zwischenzeit ebenfalls erwacht und riss an Jill's Rockzipfel. Er wollte Aufmerksamkeit und brauchte seinen täglichen Gang nach draußen. Das Mädchen streichelte seinen Kopf und zog sich dann ihren Umhang mit Kapuze über. Eigentlich war es nur ein großes, billiges Tuch, aber eine Bekanntschaft hatte es ihr umgenäht, sodass sie damit ihre Ohren verstecken konnte. Dann ging die Neko, gemeinsam mit ihrem Wolf, los.

Ein knisterndes Feuerchen inmitten eines verlassen, zerfallenen Gebäudes. Um den tänzelden Zungen vereinzelt Personen, zwei, drei, vier Stück. Neben der Feuerstelle eine Katze, graues, krausiges Fell, in ihrer linken Pranke eine Fischgräte, deren kleine Fetzen Fleisch nur noch wage an eine Sardine erinnern ließen. Schließlich kam eine fünte Person hinzu, sie war viel kleiner als die anderen vier ihrer Art -drei Männer, eine Frau- und doch schien sie höher positioniert in der Bande. Ihr gehörte, was man garnicht vermutete, sogar die Führerrolle, sie war die ausführende Gewalt, diejenige, die alles lenkte, die die Pläne bereithielt. Mit einem Fingerzeig machte sie klar das es Zeit war aufzubrechen, Rucksäcke wurden gepackt, das Feuer gelöscht, die kleine Katze stand auf und suchte sich ihren Weg zum Bein der jungen Frau, schnurrte und zeigte somit an, das sie hochgehoben werden wollte.
"Ah, da bist du ja, Chérie. 'Ast du auch keinen Unsinn gemacht? Du weißt ich bin keine geduldige Person, oui?" Aus ihrem Slang hörte man ganz deutlich heraus das sie französisch aufgewachsen war, selbst der Name ihrer Katze ließ darauf schließen. Sie hob einen Rucksack -von schwarzer Farbe- hoch, nahm danach ihr Kätzchen auf den Arm und marschierte voraus, die vier Personen dicht hinter ihr. Auffallend war, das jeder von ihnen Katzenohren und den dazugehörigen Schwanz besaß, sie waren eine gehasste Spezies, Nekos genannt.
"Auf auf, ich 'abe nicht den ganzen Tag Zeit." Just nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte beschleunigte die Bande ihre Schritte, weg von den Slums, weg von Matunia~